In Sachen Neues Marktplatzkonzept glaubte Mark Krippner, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Hohenlimburger BV an einen verfrühten Aprilscherz der Hagener Stadtverwaltung.
Was war geschehen?
Nach der letzten Erhöhung der Standgebühren vom 1. Januar 2015 um 38 Prozent von € 3,10 auf € 4,30 pro laufenden Meter und Tag sicherte die Stadtverwaltung den Bürgern und den Politikern zu, ein Perspektivkonzept für die Hagener Wochenmärkte zu erarbeiten und vorzulegen.
Ziel: Stärkung der Wochenmärkte in den Stadtteilen.
Die Händler selbst hatten Alarm geschlagen und die Bedingungen auf den zehn Hagener Wochenmärkten als „unflexibel, katastrophal und nicht zukunftsorientiert“ (WP 16.3.17) beschrieben. Kritisiert wurde ebenfalls Dezernent Thomas Huyeng, der, so die Händler, „nichts für sie tue“.
Daraufhin wurde die Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung mit der Erarbeitung von Lösungsansätzen beauftragt.
Die Studie aus 2015/16 gibt folgende Handlungsempfehlungen:
1. Wiederherstellung der klassischen Wochenmarktoptik (Verzicht auf Textilhändler)
2. Ermöglichung des Direktverzehrs
3. Ausweitung der Öffnungszeiten
4. Intensivierung der Werbung
5. Privatisierung der Wochenmärkte
6. Verbesserung der Parksituation.
Als nun vor einigen Wochen die Idee präsentiert wurde, freitags vor der Volme-Galerie einen Feierabendmarkt von 16 bis 20 Uhr stattfinden zu lassen, konnte der Wohlwollende noch meinen, dies sei das Ergebnis der Studie und der Einsicht geschuldet, dass dringend etwas geschehen müsse.
Wie gesagt: die Beschlussvorlage ( 0081/2017 16.03.2017 Haupt- und Finanzausschuss ) ging klar von Öffnungszeiten von 16 bis 20 Uhr aus. Doch dann wurde die Katze aus dem Sack gelassen.
Am 13. September war u.a. bei FocusOnline – local zu lesen, dass am 22. September erstmals der Frischemarkt der Hagener Wochenmarkthändler stattfindet.
Und die Öffnungszeiten?
Entgegen des Beschlusses der Vorlage 0081/2017 sind diese nun auf einmal: 10 bis 18 Uhr!
Also zeitgleich mit den Wochenmärkten in Wehringhausen, Vorhalle und Hohenlimburg – leider kein Aprilscherz, sondern wieder einmal eigenmächtiges Handeln der Stadtverwaltung an bestehenden Beschlüssen vorbei und zum Schaden statt zur Genesung der Stadtteile.
Noch im Wahlkampf hatte der Oberbürgermeister vollmundig betont, wie wichtig ihm die Hagener Stadtteile sind. Nun, nach drei Jahren im Amt, könnte er seinen Worten endlich Taten folgen lassen und sich tatsächlich als glaubwürdiger Fürsprecher der Stadtteile einige Meriten verdienen, indem er – als erste Maßnahme – diesem eigenmächtigen Treiben ein Ende setzt.
Sollte er sich zum wiederholten Male seiner Verantwortung nicht stellen, wird sich der Rat der Stadt Hagen dieses Themas annehmen müssen.
In anderen Städten hat man die Wichtigkeit lebendiger Märkte längst erkannt und ersinnt vielfältige, kreative Gegenmaßnahmen. Auch und gerade in Hagen darf wohl erwartet werden, dass nicht nur dieses Thema kompetent und zielführend in Angriff genommen wird. Entsprechende Beschlussvorlagen des SPD-OV Hohenlimburg liegen bereits vor und werden in Kürze in öffentlicher Diskussion vorgestellt.
Verfasser: M. Krippner / C.Rösner