Pressespiegel
WESTFALENPOST 16.05.2017 Volker Bremshey
„SPD in Hohenlimburg besser als in Hagen“
Mark Krippner: „Unser Ortsverein kümmert sich.“ Willi Strüwer (CDU): „Fast 20 Prozent aufgeholt“
Hohenlimburg. Gedämpfte Freude bei der Ortsunion Hohenlimburg, nüchterne Bestandsaufnahme bei der Hohenlimburger SPD, Katerstimmung bei den Grünen.
Gestern Morgen analysierten sowohl Willi Strüwer (CDU Hohenlimburg) als auch Mark Krippner (SPD Hohenlimburg) die Wahlergebnisse. Bezogen auf die Hohenlimburger Stimmbezirke.
„Bei der Landtagswahl 2012 hatten wir bei den Erst- und den Zweitstimmen einen Abstand von fast 20 Prozent. Diesen haben wir auf unter 5 Prozent aufgeholt“, so Willi Strüwer. „Ein solch großer Abstand ist schwierig aufzuarbeiten. Es ist schade für Helmut Diegel, dass er den Sprung in den Landtag nicht geschafft hat.“ Für den Vorsitzenden der Ortsunion Hohenlimburg waren die Schwerpunkte, die seine Partei unterm Schlossberg gesetzt hat, dennoch richtig: Polizeiwache, die 380-kV-Höchstspannungsleitungen und die Windkraft.
Auf die einzelnen Wahlbezirke bezogen, versteht er so manche Ergebnisse nicht. So um den Elseyer Kirchplatz. Willi Strüwer scherzte: „Da war es wohl verboten, CDU zu wählen.“ In diesem Stimmbezirk verlor die CDU im Vergleich zu 2012 mehr als vier Prozent. Der einzige Stimmbezirk übrigens, in dem die Christdemokraten in Hohenlimburger Verluste hinnehmen mussten. Dem stehen Stimmengewinne von 16 Prozent Im Sibb gegenüber. In Reh / Henkhausen waren es 13 Prozent.
Krippner: Gute Arbeit im Ortsverein
Das schlechte Ergebnis wollte Mark Krippner (SPD Hohenlimburg) für seine Partei nicht schönreden. „In Hohenlimburg liegen wir bei durchschnittlich 40 Prozent. Das ist deutlicher besser als der Landestrend und auch deutlich besser als in Hagen.“ Erschreckend sei für ihn das gute Ergebnis der AfD, die in Hohenlimburg durchschnittlich 10 Prozent erhalten habe.
Das schwache Landesergebnis führt Krippner darauf zurück, dass seine Partei mit den gemachten Aussagen nicht alle Wähler angesprochen habe. „Auch die Plakatierung ist nicht glücklich gewesen. Sie hat bei vielen Wählern für Frust gesorgt.“ Der SPD-Vorsitzende lobt noch einmal die gute Arbeit der Genossen in Hohenlimburg. „Unser Ortsverein ist ein Kümmerer-Ortsverein.“
Bildung ist kein Gewinnerthema
Bündnis 90 / Die Grünen mussten durchgängig Verluste zwischen fünf bis acht Prozent hinnehmen. Besonders bitter ist das Ergebnis an der Wiesenstraße, wo die Partei von 10,3 Prozent auf 1,4 Prozent abstürzte. Auch in der Wesselbach, im Jahr 2012 mit mehr als 14 Prozent eine Hochburg, ging es in beiden Bezirken mit 6,3 und 5,9 Prozent in den Keller. Eine Folge der Landespolitik, die auf Windenergie setzt und in der Wesselbach auf „Gegenwind“ stößt. Nicole Pfefferer, Mitglied der Bezirksvertretung, hatte sich gestern Nachmittag die Ergebnisse aus den Hohenlimburger Stimmbezirken noch gar nicht im Detail angeschaut. „Die Landespolitik hat sicherlich durchgeschlagen. Schule ist kein Gewinnerthema. Wer in NRW den Bildungsminister gestellt hat, ist stets vom Wähler abgestraft worden. Auch die Umweltpolitik von Johannes Remmel hat nicht überall Gefallen gefunden. Dabei hat er für die grüne Seele eine super Politik gemacht.“
Das beste Ergebnis mit 15,2 Prozent erzielte die FDP in Berchum. Aber auch in Holthausen (13,5 Prozent) und an der Wesselbachstraße (13,3 Prozent) konnten die Liberalen gute Ergebnisse verbuchen. Monika Schlösser (FDP Hohenlimburg) war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.