
Hohenlimburg. Jetzt, wo Fakten geschaffen wurden, müssen wir uns dringend darum kümmern, dass die Flüchtlinge gut betreut und dass die Bürger umfassend informiert und eingebunden werden, formuliert Mark Krippner als Ortsvereinsvorsitzender die Forderung der SPD Hohenlimburg an die Verwaltung.
In der Nahmer dürfe es zunächst keine weitere Unterbringung von Flüchtlingen geben. Nicht in Privatgebäuden und auch nicht in ha.ge.we-Häusern, die von der Stadt angemietet wurden. Eine klare Regelung, die am Wochenende der Vorstand der Hohenlimburger SPD auf einer Klausurtagung formuliert hat, nachdem die leerstehende Regenbogenschule seit Donnerstag auf bislang unbestimmte Zeit als Aufnahme-Zweigstelle des Landes NRW genutzt wird. Das können wir den Menschen in der Nahmer einfach nicht zumuten. Schon gar nicht, nachdem ihnen erst am Dienstagabend versichert wurde, dass die Schule in den kommenden Monaten nicht zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden kann, so SPD-Ratsfrau Ramona Timm-Bergs.
Der SPD ist klar, dass die Hagener Stadtverwaltung von den Ereignissen, sprich vom stark angestiegenen Flüchtlingsaufkommen aus dem Kosovo, überrollt wurde. Allerdings stellt sich den Sozialdemokraten auch die Frage, warum ausgerechnet die Regenbogenschule als möglicher Standort für eine Aufnahmestelle nach Arnsberg gemeldet wurde, obwohl doch im Vorfeld schon mehr als deutlich gemacht wurde, dass es in der Nahmer zu einer Konzentration kommen würde. Weiterhin stelle sich die Frage, ob auch andere Standorte in Hagen geprüft wurden.
Um die vorgegebene Situation in Hohenlimburg besser bewältigen zu können haben die Sozialdemokraten einen Forderungskatalog aufgestellt:
– Zeitnah muss von Seiten der Verwaltung eine Bürgerinformation durchgeführt werden
– Dabei müssen auch Ansprechpartner von Hilfsorganisationen benannt werden
– Darüber hinaus müssen für die Bürger die entsprechenden Kontaktdaten von Hilfsorganisationen und der Verwaltung in der Presse veröffentlicht werden
– Weitere Hausmeister und Sozialpädagogen müssen das Personal verstärken
– Als Anlaufstelle sowohl für Flüchtlinge als auch für Bürger soll in der Hohenlimburger Innenstadt ein leerstehendes Ladenlokal angemietet werden
– Die Anlaufstelle soll mit einer hauptamtlichen Kraft und ehrenamtlichen Kräften sowie mit einem Dolmetscher besetzt werden.
Dabei gelte die Forderung nach mehr qualifiziertem Personal aber nicht nur für Hohenlimburg. An allen Standorten, an denen Flüchtlinge untergebracht sind, müsse für ausreichend Betreuung gesorgt werden. Neben den Vorschlägen formulierte die Hohenlimburger SPD auf ihrer Klausurtagung auch eine Anzahl offener Fragen an die Verwaltung. Mark Krippner: Da uns seit der Zunahme des Flüchtlingsstroms eine dezentrale Unterbringung der Menschen in Hagen am Herzen liegt möchten wir gerne wissen, warum außer der ha.ge.we kein anderes Wohnungsunternehmen Unterkünfte an die Stadt vermietet, obwohl es doch überall Leerstände gibt.
Um sich direkt vor Ort ein Bild zu machen, werden Mitglieder der SPD-Hohenlimburg der Einrichtung am kommenden Donnerstag einen Informationsbesuch abstatten.