Ist die Nahmer mit 260 möglichen Flüchtlingen überbelegt?

Ratsfrau Timm-Bergs: Sie sehen, es geht mir mit dieser Veranstaltung nicht darum, eine Anti-Stimmung zu erzeugen. Das Gegenteil ist vielmehr der Fall. Nur, wir müssen die Bürger mit ins Boot nehmen.

Hohenlimburg. Ehemaliges Frauenhaus, die Mietskasernen der Ha.ge.we, die Regenbogenschule am Katernberg und ein privates Wohnhaus am Schlossblick. Vier Optionen für die Stadt Hagen, um ab März Flüchtlinge in Hohenlimburg unterzubringen. SPD-Ratsfrau Ramona Timm-Bergs ist besorgt, dass die Nahmer mit möglichen 260 Flüchtlingen überbelegt wird. Sie hat deshalb für den heutigen Dienstag (19 Uhr) eine Informationsveranstaltung in der Gaststätte des Restaurants Zum Adler geplant.

Frage: Wie haben Sie die Bürger über die heutige Informationsveranstaltung informiert? Ramona Timm-Bergs: Natürlich durch die beiden Hohenlimburger Tageszeitungen, darüber hinaus über Facebook. Zusätzlich habe ich am Samstag in der Nahmer Flyer verteilt. Ich habe deshalb schon ein beachtliches Feedback und somit zahlreiche Zusagen von Bürgern erhalten. Bislang haben sich schon mehr als 40 Anwohner angemeldet, so dass ich aufgrund der großen Teilnehmerzahl mich jetzt um eine Mikrofonanlage bemühe. Wen haben Sie als kompetente Gesprächspartner gewinnen können? Margarita Kaufmann, die Beigeordnete der Stadt Hagen, die für den Bereich Familie und Bildung und somit für die Flüchtlingsfragen zuständig ist. Darüber hinaus hat der SPD-Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Hagen und SPD-Ortsvereinsvorsitzende von Hohenlimburg, Mark Krippner, sein Kommen zugesagt. Moderieren wird die Veranstaltung Andreas Reitmajer, Fraktionsgeschäftsführer der SPD in Hagen. Warum laden Sie zu dieser Veranstaltung ein? Wenn die Stadt Hagen alle Möglichkeiten zieht, werden möglicherweise schon ab März ca. 260 Flüchtlinge nach Hohenlimburg kommen. Diese Zahl ist bei einer Einwohnerzahl von rund 900 Bürgern, die rund um die Wilhelmstraße, Unternahmerstraße und Schlossblick wohnen, sehr hoch. Ich befürchte, dass sich dort Konflikte auftun könnten. Und diesen möchte ich mit dieser Veranstaltung vorbauen. Haben sich bislang nur kritische Stimmen gemeldet oder gab es auch schon Hilfsangebote? Ich habe viele Anrufe von besorgten Bürgern bekommen. Aber auch von Menschen, die helfen wollen. Das finde ich klasse. Ich engagiere mich persönlich für traumatisierte Flüchtlinge. So habe ich als SPD-Ratsfrau in der letzten Ratssitzung eine Sammelaktion ins Leben gerufen. Dabei sind 533 Euro zusammengekommen. Diese haben wir bereits an die Flüchtlingshilfe der Diakonie Mark-Ruhr überreicht und soll Ende Februar noch einmal aufgestockt werden. Sie sehen, es geht mir mit dieser Veranstaltung nicht darum, eine Anti-Stimmung zu erzeugen. Das Gegenteil ist vielmehr der Fall. Nur, wir müssen die Bürger mit ins Boot nehmen.