
Hohenlimburg. Auf die Frage, welche Hohenlimburger Grundschulen in Zukunft noch benötigt werden, kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand eine verlässliche Antwort geben. Weder liegen der Verwaltung die Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr vor, noch findet die dringend notwendige Unterrichtung der Flüchtlingskinder, die in zunehmender Zahl in Hagen zu verzeichnen sind, Berücksichtigung.
Unter diesen Voraussetzungen ist es gegenüber den betroffenen Eltern fahrlässig und gegenüber der Politik schon eine Frechheit, wenn die zuständige Dezernentin Frau Kaufmann in einer Pressekonferenz vermittelt, dass mit Blick auf die Hohenlimburger Schulentwicklung bereits unumstößliche Fakten geschaffen seien. Denn bislang wurde weder in der Hohenlimburger Bezirksvertretung noch im Schulausschuss über die jetzt öffentlich ausgesprochene Schließung der Grundschule Reh diskutiert und schon gar nicht entschieden.
Inzwischen macht die Verwaltung ihre eigene Politik und schafft in der Öffentlichkeit Fakten. Die Kommunalpolitiker sollen diese Entscheidungen dann nach außen vertreten und begründen. Das geht so nicht weiter, kritisiert Hohenlimburgs SPD-Fraktionschef Peter Arnusch. Der Oberbürgermeister und die zuständige Dezernentin sind daher aufgefordert, zuerst die Politik zu informieren und gemeinsam mit den Schulen Lösungen zu erarbeiten und nicht die Eltern durch frühzeitig geschaffene Fakten zu beeinflussen.
Die Eltern wurden jetzt in einem laufenden Anmeldeverfahren verunsichert. Das wird sich entsprechend auf das Anmeldeverhalten auswirken. Wer meldet schon sein Kind an einer Schule an, die die Verwaltung bereits geschlossen hat?, so Peter Arnusch und erinnert dabei an den Ratsbeschluss aus September 2012: Solange die Anmeldezahlen stimmen, wird die Schule weiterbetrieben. Es lägen ausreichend Anmeldungen am Teilstandort Kley/Reh vor, um eine Eingangsklasse in Reh zu bilden. Viele Familien seien damals bewusst in das Neubaugebiet Reh gezogen, weil dort eine Grundschule vorhanden ist und somit für ihre Kinder der Vorteil kurze Beine, kurze Wege gesichert war. Diese Fakten werde die SPD Hohenlimburg bei weiteren Beratungen und Entscheidungen in vollem Umfang berücksichtigen.
Auch eine Schule wie Berchum/Garenfeld, so die SPD Hohenlimburg, sollte als Teilstandort weitergeführt werden. Dort würden auch Kinder aus dem Hagener Norden und aus Ergste unterrichtet. Die Schule könnte beispielsweise an eine andere Grundschule als Teilstandort angedockt werden.