
Oege. Es war wieder ein Mal ein Hochkaräter, der sich auf Einladung von Klaus Söhnchen (SPD) während der Oeger Stunde in der Gaststätte Zum Löschteich präsentierte. Kein geringerer als Hagens Polizeipräsident Frank Richter referierte zunächst über Sorgen und Nöte, aber auch über Schwerpunkte der Kriminalität und über den fließenden Verkehr, bevor die Gäste, die sogar aus Haspe und Holthausen gekommen waren, Fragen stellen konnten. Diese wurden dann vom obersten Hagener Polizisten präzise beantwortet. Aus Haspe kam sogar ein Überraschungsgast: Mit Horst Wisotzki stellte sich an diesem Abend der ehemalige Berufsfeuerwehrchef als Oberbürgermeister-Kandidat vor.
Frank Richter betonte zunächst, dass er stolz auf seinen Mitarbeiterstab sei, der immer häufiger unter schwierigen Verhältnissen und weit über das eigentliche Soll hinaus arbeite.
Zwei Faktoren bereiten dem Polizeipräsidenten gegenwärtig Sorge. Das sind die Gewalttaten und die Wohnungseinbrüche. In beiden Bereichen sei, statistisch gesehen, in Hagen allerdings ein Rückgang zu verzeichnen. Diese durchaus erfreuliche Tatsache führt der Polizeichef auf die gute Arbeit in seinem Haus zurück.
Prävention mit Schulen und Vereinen
Gleichzeitig werde die Hemmschwelle zu Gewalttaten immer niedriger. Kinder, Jugendliche und Heranwachsende sind deutlich gewaltbereiter geworden. Hier muss man präventiv mit Schulen und Vereinen zusammenarbeiten und positiv einwirken, so Richter.
Noch größere Sorgen bereiten ihm die Einbrüche, obwohl diese auch in Hagen im zweistelligen Bereich zurückgegangen sind. Richter: Hatten wir statistisch im Vorjahr noch ca. 700 Einbrüche, so liegen wir bei der letzten Erhebung bei unter 600. Trotzdem liegt hier auch weiterhin ein Schwerpunkt der Aufklärungsarbeit. Gleichzeitig warnte der Polizeichef: Manche Haus- und Wohnungsbesitzer gehen zu sorglos mit ihrer Immobilie um. Fenster und Türen stehen häufig grob fahrlässig offen. Dann werden mit sogenannten Wurfbriefen die Besitzer auf diesen Missstand aufmerksam gemacht. Nacht dem Motto: Hier hätte auch jemand anderes sein können. Speziell Einbrüche stellen für die Betroffenen einen elementaren Eingriff in ihre Intimsphäre dar. Deshalb sollten, wie beim Brandschutz, Sicherheitsfaktoren als Standard in die Gebäude eingebaut werden.
Das Leben in Hagen ist sicher
Gleichwohl meinte Frank Richter zum Abschluss: Das Leben in Hagen ist sicher. Dass es noch sicherer wird, daran arbeiten wir.