Hohenlimburg. Es war ein würdiger, gehaltvoller Abend. Im Rahmen des 150-jährigen Bestehens der SPD-Bundespartei lud der hiesige SPD-Ortsverein in den Bentheimer ein, um einige Höhepunkte der Geschichte der Hohenlimburger SPD im Jubiläumsjahr unterm Schloss zu feiern.
Timo Schisanowksi, Parteivorsitzender der SPD-Hagen, der SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel sowie Bezirksbürgermeister Hermann-Josef Voss richteten Grußworte an die Genossinnen und Genossen. Ich freue mich besonders über den Besuch von Dr. Wilhelm Bleicher, der gemeinsam mit Winfried Törnig die Geschichte unseres Ortsvereins aufgearbeitet hat und uns heute vertiefend in historische Eckpunkte einführen wird, so der SPD-Vorsitzende Mark Krippner, der sich von der Gästezahl angetan zeigte.
In den Heimatblättern
Dr. Bleicher, in Hohenlimburg als Germanist und Historiker überaus anerkannt, wie es Krippner formulierte, entführte die Gäste auf eine spannende politische Zeitreise, die sicherlich noch einige Zeit nachhallen wird.
Wir haben die Parteihistorie für das Oktoberheft der Heimatblätter in zehn Kapiteln aufgearbeitet und ich werde vier Kapitel am heutigen Abend vertiefen. Es ist etwas ganz Besonderes, was es in dieser Form noch nicht gegeben hat, war sich Bleicher sicher. Und er sollte recht behalten.
Bleicher legte besonderen Fokus auf die lokale Geschichte der Sozialdemokratie und führte mit dem Namen Carl Wilhelm Tölcke, den Gründervater der heimischen Sozialdemokratie ins Feld.
Blick ins Jahr 1874
Am 15. Februar 1874 gründete er die erste ADAV-Ortsgruppe (allgemeiner deutscher Arbeiterverein). 1875 wurde aus ADAV und SDAP die SAP (Sozialistische Arbeiterpartei), welche sich 1890 in Sozialdemokratische Partei Deutschland (SPD) umbenannte.
Bleicher sprach über die Zeit der Verfolgung und Anfeindung, die Kriegszeit und den Wiederaufbau.
Die Quintessenz des Vortrags griff auch René Röspel in seiner kurzen Ansprache auf und verwies auf die Frage, wie aus Demokratie Sozialdemokratie geworden sei.
Wenn wir am Sonntag zur Wahlgehen, sollten wir im Hinterkopf behalten, dass unsere Vorfahren für freie Wahlen gekämpft haben und dieses nicht nur mit Worten. Dass wir uns heute mit Worten und nicht mit Waffen duellieren, ist einer der größten Fortschritte, so Röspel.
Historische Geschenke
Mit besonderer Ehre überreichte Horst Eschenbach eine alte SPD-Ortsgruppenfahne an den Vorsitzenden Mark Krippner, der das historische Gut sicher bewahren wolle.
Peter Mager und Peter Schiwek überreichten zudem ein gerahmtes, historisches Wahlplakat aus dem Jahr 1970. Damals wurde das aktive Wahlrecht auf 18 Jahre gesenkt.
Das Ziel der Partei formulierte Dr. Wilhelm Bleicher mit eingehenden Worten: Man vertraut nur dem, der seine Versprechen hält. In diesem Sinne müssen wir das Vertrauen des Bürgers gewinnen, um eine erfolgreiche Zukunft gestalten zu können.