
Oege. Sie ist fast ausgestorben, die Kneipe an der Ecke. Einst sozialer Treffpunkt.
In Oege ist sie wieder da. Wirtin Bea hat den Loeschteich erneut zum Leben erweckt.
Und dies nutzten dann auch gleich die Sozialdemokraten. Der ehemalige Studiendirektor Dr. Wilhelm Bleicher sorgte am Dienstag, um im Oeger Sprachgebrauch zu bleiben, für eine proppenvolle Kneipe. Dort trafen sich alte Weggefährten von Hoesch und anderen Hohenlimburger Firmen, um sich rege an vergangene Zeiten zu erinnern. Darunter Geschichten, die sich unmittelbar nach Kriegsende zutrugen. Damals wurden Orden und Ehrenzeichen irgendwo vergraben, damit sie von den Alliierten nicht gefunden werden konnten. Es gab aber noch mehr.
Die Geschichte von der schwarzen Hand im Schloss, die Generationen von Eltern ihren Kindern und Enkelkindern erzählt haben. Dazu gibt es zwei Versionen. Die eine, die allen Hohenlimburgern als Überlieferung bestens bekannte, dass es sich hier um die Hand eines Edelknaben handelte, der seine Mutter schlug. Als Strafe hierfür wurde die Hand des Jungen vor versammelter Bürgerschat abgeschlagen, als Warnung für alle ungehorsamen Kinder einbalsamiert und auf dem Schloss ausgestellt.
Und die geschichtlich relevante. 1811 wurde tatsächlich eine mumifizierte Hand gefunden, die im Laufe der Zeit ihre jetzige schwarze Farbe hat. Hier handelt es sich aber geschichtlich, juristisch gesehenum ein mittelalterliches Leibzeichen, höchstwahrscheinlich ein Beweisstück aus einem ungeklärtem Mord. In Nordrhein-Westfalen existieren fünf dieser schwarzen Hände.
Es gab aber am Dienstag noch weitere Geschichten. So von Pfarrer Lüding oder Pastor Prein.
Oder aber wie Erbprinz Carl und Fabrikant Karl Renzing, ohne sich zunächst vorher zu kennen, im Hotel Bentheimer Hof über Hohenlimburg philosophierten.
Am Dienstag schalteten sich zwischenzeitlich immer wieder die gespannt zuhörenden Gäste ein. Und dann hat er die schöne Nachbarin weggeheiratet, ergänzte Adolf Wahlen. Wer sich hinter diesem Begriff Schönheit verbarg, wollte er allerdings nicht verraten.
Mehr als Applaus, nämlicher aufrichtiger Dank, war letztlich dem Referenten gewiss. Ich bin gerne hier in Hohenlimburg, hatte ich doch in Oege eine Großmutter, die Rosen gezüchtet hat. Hohenlimburg ist voller schöner Geschichten, ich komme gerne wieder, versicherte Wilhelm Bleicher