Liest man die Presse in diesen Tagen, muss man sehr stark an der Führungs-kompetenz und dem gesunden Menschenverstand der Männer an der Stadtverwaltungsspitze zweifeln.
So verkündet OB Dehm doch mit dem Brustton der Überzeugung er habe von der Höhergruppierung des Herrn Bihs als Geschäftsführer der Stadttochter WBH nichts gewusst und auch das Ansinnen, dem Baudezernenten Grothe einen Dienstwagen zuzugestehen, sei nicht mit ihm kommuniziert worden. Die Tatsache, dass der OB sogar an der Prüfung der Besoldungseinstufung aktiv beteiligt war und einer Beförderung bis maximal B3 zugestimmt hat, spricht eindeutig dagegen. Eine höhere Einstufung sei nicht möglich, konnte man aus dem OB-Zimmer vernehmen. Ein solcher Gedächtnisverlust kann sicherlich bei entsprechenden Krankheitsbildern vorkommen, doch im Falle eines OBs muss man sich schon ernsthaft Sorgen um die Führung unserer Stadt machen. Auch beim gerade erst bekanntgewordenen Beratervertrag für Christian Schmidt will sich der OB mit einer Entschuldigung aus dem begangenen Rechtsbruch stehlen. Dies wird die Staatsanwaltschaft nicht zulassen und den OB zu Rechenschaft ziehen!
Die Dienstwagenzuteilung für den WBH-Vorstand und Beigeordneten T. Grothe sei ihm ebenfalls völlig unbekannt, ließ der OB die Presse wissen. Auch hier muss man sich wirklich fragen, womit sich ein Verwaltungschef nach Vorstellungen eines Herrn Dehm denn so den lieben langen Tag zu beschäftigt hat? Stimmt denn die Kommunikation nicht mehr im Verwaltungsvorstand? Die Dienstwagenregelung der WBH ist dem OB seit langem bekannt. Mit seiner angeblichen Nichtwissenheit will er sich aus der Verantwortung stehlen. Das darf nicht zugelassen werden.
Der 1. Beigeordnete Herr Dr. Schmidt will alle Vorschläge für die Bezüge und Dienstwagen abgelehnt haben. Die vorliegenden Fakten sprechen eine andere Sprache. Danach wusste er sehr wohl von dieser Dienstwagen-Zuteilung. In einer Vorlage für den Verwaltungsrat, die seine Unterschrift trägt, sind die Bezüge und Dienstwagen der Vorstände Bihs und Grothe detailliert geregelt. Schmidt nahm diesen Vorschlag erst nach der aufkommenden Kritik wieder von der Beratungsliste.
Entweder hat auch in diesem Fall das Erinnerungsvermögen kurzfristig eine Auszeit genommen, oder aber in der Spitze dieser Stadtverwaltung kann man Vorlagen stricken, die Unterschrift des zuständigen Beigeordneten einfügen und fertig ist die Beeinflussung der Entscheidungsgremien.
Der geneigte Wähler muss sich ernsthaft die Frage stellen, welcher Dilettantenstadl herrscht denn da im Rathaus an der Volme? Es müssen Konsequenzen gezogen werden, sonst ist der politische Flurschaden kaum noch aufzufangen.