
Der SPD Ortsverein Hohenlimburg hat sich am Wochenende intensiv mit drei zentralen städtebaulichen Entwicklungsfragen Hohenlimburgs Nahmer, Innenstadt und Kirchenberg- unter den schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen beschäftigt. Als Sachverständiger hat Frank Röhling von der HagenAgentur an den Beratungen teilgenommen. Wir müssen Lösungen finden, die einerseits praktikabel sind und von den Bürgerinnen und Bürgern akzeptiert werden und andererseits aber auch finanziell und wirtschaftlich angesichts der städtischen Kassenlage vertreten werden können, so lautete die nicht ganz einfache Vorgabe von SPD-OV-Vorsitzendem Mark Krippner zu Beginn der Beratungen.
Nachdem nun das Werk IV als letzter Hallenkomplex aus der Obernahmer verschwunden ist, werden auf verschiedenen Ebenen die unterschiedlichsten Verwendungsszenarien für die Flächen diskutiert. Frank Röhling erläuterte die vorhandenen Bodenbelastungen und die Kostenschätzungen für die Sanierung. So sind noch ca. 2,0 Mio. zu investieren bevor überhaupt eine gewerbliche Nutzung möglich sein wird. Sollte man eine Wohnbebauung in Betracht ziehen, müsste zunächst entsprechendes Planungsrecht für die bisherigen gewerblichen Flächen geschaffen werden. Der im Moment noch unterirdisch verlaufende Nahmerbach wäre nach rechtlicher Vorgabe zu renaturieren und die Aufbereitung der ca. 29.000 qm würde mit einem Gesamtvolumen von 10 Mio. zu Buche schlagen. Als dritte Variante stünde eine Versiegelung und Begrünung zur Diskussion. Bei einer Abweichung von der gewerblichen Nutzung besteht zudem die Gefahr, dass evtl. die bisher gezahlten Fördergelder zurückgezahlt werden müssen.
Aus der Sicht des Ortsvereins sollten deshalb zunächst alle denkbaren Möglichkeiten einer gewerblichen Nutzung intensiv geprüft werden. Der SPD-Ortsverein wird in naher Zukunft eine Veranstaltung mit interessierten Hohenlimburgern zur Entwicklung des Nahmertals durchführen.
Ein weiter sehr ausführlich diskutiertes Thema war die Zukunft der Hohenlimburger Innenstadt. Auf 4900 m² können in 102 Immobilien 100 Geschäfte ihre Waren anbieten. Diese Leistungsfähigkeit hätte man in der Innenstadt so nicht vermutet. Zudem kommen noch 136 Parkplätze ohne das abgerissene Parkhaus unter Einbeziehung des vorderen Hoesch-Parkplatzes hinzu. Trotz dieser positiven Ausgangswerte haben die Innenstadt-Einzelhändler die bekannten Probleme. Umso unverständlicher ist es, dass es der HagenAgentur bisher nicht gelungen ist, die 56 Immobilienbesitzer und die über 50 Werbegemeinschaftsmitglieder an einen Tisch zu bekommen, um über die Gründung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) zu beschließen. Der SPD-Ortsverein bedauert dies und appelliert an alle Beteiligten, diese Chance für die Hohenlimburger Innenstadt doch noch zu nutzen. Die Erfahrungen von anderen Standorten zeigen, dass mit einer solchen Vereinigung gute Voraussetzungen für ein notwendiges professionelles Standortmarketing geschaffen werden. So könnten die Konditionen der zu vermietenden Lokale mit möglichen Interessenten zentral abgeglichen und eine gezielte Vermarktung der freistehenden Geschäfte vorgenommen werden.
Weitere Diskussionspunkte waren die mögliche Befahrung der Fußgängerzone, die Schaffung von zusätzlichen Parkplätzen und die Einrichtung einer zeitlich begrenzten Be- und Entladezeit ohne hierzu jedoch zu endgültigen Festlegungen zu gelangen. Hier will der SPD-Ortsverein zeitnah mit den Verantwortlichen von HagenAgentur und Stadtplanung zunächst die Machbarkeit und technischen Voraussetzungen denkbarer Modelle abklären und kommt dann mit entsprechenden Vorschlägen auf die Gewerbetreibenden und die Bürgerinnen und Bürger zu.
Ein weiteres Thema der Beratungen war die Flächennutzung rund um das ehemalige Kirchenberg-Bad.
In der jüngsten Vergangenheit wurde mancherorts die gewerbliche Nutzung des Fußballplatzes am Ostfeld angesprochen.
Es stand am Ende der Diskussion für den SPD-Ortsverein fest, dass der Ostfeldsportplatz erhalten werden soll. Vage Gerüchte über Gewerbeansiedlungen bilden keine Grundlage für seriöse Stadtentwicklung. Ein ersatzloses Streichen von Sportstätten kann nicht die Lösung für die finanzielle Misere der Stadt Hagen sein. Für die Nutzung des Kirchenbergbadgeländes lassen sich vielleicht nach einer möglichen Verlegung der Hochspannungsleitungen neue Perspektiven entwickeln. Auch hierzu wird es eine Informationsveranstaltung der SPD in Hohenlimburg geben.
Wir haben als SPD-Ortsverein die aktuellen Diskussionen zu den Bereichen Nahmer, Innenstadt und Kirchenberg aufgegriffen, erste Vorschläge und Ideen entwickelt und werden in enger Abstimmung mit den Betroffenen zeitnah Lösungen zur zukünftigen Entwicklung Hohenlimburgs in diesen Gebieten präsentieren, stellte zum Abschluss ein zufriedener Vorsitzender Mark Krippner fest.