Horst Kniese feierte seinen 85.

Mark Krippner(erster von links) und Horst Eschenbach(erster von rechts) gratulierten Horst Kniese(zweiter von rechts) recht herzlich zum Geburtstag.

Sie sollten auf einem Stuhl festgebunden werden, solche Menschen wie Horst Kniese, der am Samstag im Journalistenzentrum Haus Busch mit zahlreichen Gästen seinen 85. Geburtstag feierte. Es ist nicht das Datum, das ihn so wichtig macht, sondern die mit seiner Entwicklung verbundene ungeheure Erfahrung. Dieser Mann ist bezogen auf die heimische Region und in vielen Fragen auch darüber hinaus ein unersetzliches und lebendiges Nachschlagewerk. Und das ist längst noch nicht zu Ende geschrieben.

Wer kann schon erzählen von ereignisreichen Begegnungen mit Künstlern wie Emil Schumacher oder Ernst Meister, mit Politikern wie Fritz Steinhoff oder Willi Weyer, mit Sportlern wie Werner Lueg, Hansi Kalbfell oder Meinrad „Auto“ Miltenberger. Sie alle waren herausragende Persönlichkeiten, über die längst noch nicht alles bekannt ist. Vielleicht auch nicht immer alles bekannt gemacht werden muss, denn da weiß Kniese, obwohl Vollblutjournalist, sehr wohl zu trennen zwischen öffentlicher Verpflichtung und privatem Rückzugsrecht.

Respekt hat er als Redakteur der Westfälischen Rundschau und der Hasper Zeitung, bei der er immer den zusätzlichen Titel „Die Unabhängige“ hervorhob, nie gekannt und gleichzeitig immer gezeigt. Bei politischen Skandalen kannte er keine Verwandten, bei persönlichen Nöten blieb er zurückhaltend, aber stets hilfsbereit.

Horst Kniese kam als Jugendlicher noch in Kriegsgefangenschaft, danach folgten Abitur und Studium an der Journalistenschule in Aachen. Nach einem Jahr als freier Mitarbeiter begann er 1949 das Volontariat bei der Westfälischen Rundschau, der er 20 Jahre als Redakteur und Redaktionsleiter in Hagen treu blieb. Dann ging er als Pressereferent zur Polizeigewerkschaft, übernahm kurze Zeit später die Redaktionsleitung der Hasper Zeitung und nach deren Verkauf 1971 die Öffentlichkeitsarbeit der AVU in Gevelsberg.

Seine vielen Begegnungen und Erlebnisse legte er in zahlreichen Publikationen und Büchern nieder. Vorrangig natürlich im Hagener Heimatkalender, dessen Redaktion er 1963 übernahm und den er bis 2005 verantwortlich leitete. Dieses Engagement ist Teil seiner Heimatliebe, die sich auch in seinem Unverständnis über die Hagener Eigenart äußert, ihr Licht unter den Scheffel zu stellen. Wo bleibt die repräsentative Darstellung der Kultur mit Jugendstil und Impuls, Theater und Museen, der Landschaft mit ihren Seen, Flüssen, Wäldern und Bergen?

Horst Kniese könnte sicher eine Menge dazu beitragen!