
Seine Lieblingsblume ist die Rose. Doch wer einen attraktiven Blumenstrauß haben möchte, so formulierte Jochen Weber im Bürgersaal, der müsse Vielfalt vereinigen können.
Ich bin Hagener und ich werde als Oberbürgermeister versuchen, die Stadtteile zu einem bunten Blumenstrauß zusammenzubinden. Wir haben die Vielfalt, und die müssen wir auch zeigen und stärken. Dazu gehört, dass die Bezirksvertretungen mit mehr Kompetenz ausgestattet werden. Die Leute vor Ort wissen doch viel besser, wo der Schuh drückt und wie Probleme gelöst werden können, ließ der SPD-Kandidat auf Hagens höchstes Amt die Zuhörer Freitagabend wissen.
Dabei war Wohlfühlatmosphäre wie in Webers Wohnzimmer angesagt. In warmes Licht getaucht ließ sich der Hasper Bezirksbürgermeiter auf einem roten Sofa von Anja Buschjost nach Persönlichem und Politischem befragen.
»Im Kirchenberg müssen jetzt schnell die Bagger anrücken«
Der Mensch Weber, ein Motto, unter dem die SPD ihren Kandidaten ins rechte rote Licht rücken will, stand im Vordergrund und plauderte aus seinem langen politischen Leben, über seinen Hund, die Familie, die in 25 Jahren immer wieder zu kurz kam, seine Aversion gegen Bier seine Vorliebe für Milch und darüber, dass er ein Mensch sei, der seinem Gegenüber gerne in die Augen schaut, was die Scheinwerfer Freitag verhinderten.
Doch auch ohne Blickkontakt erfuhren die Genossen und interessierten Gäste, was dem Menschen Weber am Herzen liegt: Klare Kante zeigen, die Fehler anderer entschuldigen können, den politischen Gegner nicht als Feind betrachten, pragmatisches Handeln in den Vordergrund stellen, Traditionen pflegen, dabei aber Innovationen nicht vergessen und lateinamerikanische Klänge, mit denen Luis Gonzalez die Gäste ebenso unterhielt wie Horst Lappöhn mit seinen gekonnten kabarettistischen Einlagen. Dass Weber als Macho gelte, stellte er nicht in Abrede, gelobte aber Besserung.
Aufgeschnappt
Der Entstörer
Wer am Freitagabend im Bürgersaal aufmerksam zugehört hat, dem ist der Mensch Jochen Weber sicherlich ein bisschen näher gekommen. Ein bodenständiger Kumpeltyp also, der weiß wo er herkommt und wo er hin will. Nämlich nach ganz oben ins Hagener Rathaus. Dabei wollte der junge Weber einst Polizist werden, die Mutter hat es ihm verboten. Aus Sorge, dem Jungen könnte etwas zustoßen. Dann eben Elektriker, später bei der Bahnpost, dann im Fernmeldeamt. Dort war er Entstörer. Sollte der SPD-Mann zum Oberbürgermeister gewählte werden, wird er seine Entstörer-Erfahrung im Hagener Rathaus sicherlich hervorragend nutzen können.
Die nächste Veranstaltung Mensch Weber findet am 29. April um 19.30 Uhr in Boele im Roncalli-Haus statt.