
Für den einfachen Bürger ist es bald nicht mehr zu bezahlen, zum Schwimmen zu gehen, bombte Peter Arnusch (SPD) am Mittwoch in der Sitzung der Bezirksvertretung gegen das neue Hagener Westfalenbad. Dabei bezog er sich auf eine Zeitungsmeldung, dass der Eintrittspreis für eine vierköpfige Familie bei mehr als 20 Euro liegen solle. Das dementierte HagenBad-Pressesprecher Dirk Thorbow gestern: Die Preise stehen noch gar nicht fest.
Den Argumenten von Peter Arnusch schlossen sich am Mittwoch alle Bezirksvertreter an und stellten aus Altmitteln 25 000 Euro für den Hohenlimburger Schwimmverein bereit. Zumal Horst Eschenbach ergänzte: Wir müssen verstärkt das Schwimmbad in Henkhausen unterstützen.
Der HSV-Vorsitzender Lothar Hocks vernahm diese Kunde mit Zufriedenheit, weiß er, dass sein Verein eine Herkulesaufgabe stemmen muss, um das Henkhauser Bad zukunftsfähig zu halten. Und das ist eigentlich nur mit breiter Unterstützung der heimischen Politik möglich.
Zum Sachverhalt: Den Verantwortlichen des Schwimmvereins blieb nicht verborgen, dass der Wasserverbrauch deutlich gestiegen ist. Auf das Doppelte der sonst üblichen Jahresmenge. Die Ursache dafür war schnell gefunden. Die Dehnungsfugen sind undicht.
Aus diesem Grund nahm der HSV Kontakt zu Fachunternehmen auf, um die Kosten für eine Sanierung zu erfahren und somit den Wasserverlust zu stoppen. Denn mit dem Wasserverlust steigt auch der Energieverbrauch. Schließlich muss das frische Wasser wieder auf Wohlfühl-Temperatur gebracht werden.
Drei Firmen haben abgesagt, weil ihnen aufgrund der Schräge in unserem Schwimmbad das Sanierungsverfahren zu kompliziert ist. Eine hat ein Angebot abgegeben, sagte Lothar Hocks gestern. Dieses beläuft sich, wie in der Beratungsdrucksache der Bezirksvertretung ausgewiesen, auf 150 000 bis 180 000 Euro.
Wir sind bemüht, Sponsoren zu finden, um diese Kosten aufzufangen, so Lothar Hocks, der natürlich weiß, dass dieses in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation nicht einfach sein wird.
Zusätzlich setzt er mittelfristig auch auf die Unterstützung von HagenBad, obwohl Dirk Thorbow gestern betonte, dass das neue Bäderkonzept so ausgerichtet ist, dass die Traglufthalle ab dem Jahr 2010 nicht mehr benötigt wird.
Somit wird Henkhausen nur noch in den Sommermonaten genutzt. Positiv ist, dass es dem Schwimmverein gelungen ist, vorübergend den Wasserverlust zu stoppen. Im kommenden Sommer werden wir wohl noch einmal nachbessern müssen, sagt Lothar Hocks, der allerdings betont, dass diese Flickschusterei keine Dauerlösung sein kann.
Eine Sanierung des Badbodens steht für ihn ohnehin erst an, wenn das Westfalenbad seine Türen am Ischeland geöffnet hat. Dann haben wir in Henkhausen nach der Sommersaison 2010 die Möglichkeit dazu. Aus diesem Grund hofft er, dass der Faktor Zeit die benötigten Finanzmittel in die HSV-Vereinskasse spülen wird, schließlich sind 150 000 Euro kein Pappenstil.
Und wenn nicht? An diese Möglichkeit möchte Lothar Hocks nicht denken . .