
Lennestadt/Hohenlimburg. Die Genossen sind sich einig: Der Aufsichtsrat der HVG soll einen unabhängigen Projektentwickler beauftragen, die Möglichkeiten für eine künftige Nutzung des Kirchenbergs-Geländes zu prüfen. Bei der Klausurtagung des SPD Ortsvereins Hohenlimburg am Wochenende in Lennestadt beschlossen die Genossen, eine Sport- und Freizeitnutzung dabei zu favorisieren.
Ausgeschlossen werden soll ein Sondernutzungsrecht für die Ansiedlung einer Lebensmittelkette, da diese durch ein anliegendes Kaufhaus und einen Discounter schon erschöpft ist. Alle anderen Varianten hören wir uns gerne an, erklärt Vorsitzender Mark Krippner, aber Priorität haben Konzepte mit Sport- und Freizeitnutzung. Dies sei vor allem wegen der schon vorhandenen Sportstätten an der Berliner Straße und rund um das Schulzentrum in Elsey ein sinnvoller Lückenschluss am Kirchenberg. Zudem ist das Areal im Flächennutzungsplan derzeit für Sport- und Freizeitanlagen ausgelegt.
Wie konkret diese Nutzung sein soll, ließen die Genossen noch offen. Da muss ein Experte dran, der seriös und professionell die Sache prüft, schlug Vorstandsmitglied Thomas Michel vor, der auch Sportdezernent in der Bezirksregierung Arnsberg ist.
Michel zeigte anhand von Beispielen anderer Städte Möglichkeiten, die grundsätzlich auch am Kirchenberg in Betracht kämen. Ein Gesundheitspark mit Sportmöglichkeiten für Erwachsene und Senioren in Kombination mit einem physiotherapeutischen Sportzentrum oder einer anderen zum Thema passenden Bebauung wäre unter anderem eine Möglichkeiten, um die Finanzierung mit Hilfe eines Investors zu realisieren. Mit Blick auf die derzeitige Haushaltslage der Stadt Hagen ist es nur schwer denkbar, dass ohne einen privaten Investor solch ein Projekt in Hohenlimburg zu stemmen ist. Andere Städte wie Hamm oder Nürnberg zeigen, dass seitens von Investoren Interesse an Sport- und Freizeitanlagen besteht.
Der Park solle aber nicht nur für Erwachsene und Senioren, sondern auch für Kinder und Jugendliche interessant sein. Trendsportangebote wie Kletteranlagen oder Finn-Laufbahnen fehlen sowohl in Hohenlimburg als auch in den Nachbarstädten. Insbesondere schauen die Genossen dabei auf Iserlohn und Letmathe. Durch die gute Infrastruktur und den Autobahnanschluss erhofft sich die SPD auch Besucher aus den Nachbarstädten zum Kirchenberg locken zu können. Das dürfte dann auch für Investoren interessant sein, gibt sich der Vorsitzende Mark Krippner zuversichtlich.
Bevor die Hohenlimburger Genossen ihre Pläne weiter konkretisieren wollen, möchten sie, dass ein unabhängiger Projektentwickler von der HVG als Grundstückseigentümer beauftragt wird, umsetzbare Projekte zu prüfen. Hier spielen viele Sachen eine Rolle, zählt Krippner auf: Was wollen Investoren? Was ist bei einer Bebauung wegen der Hochleitungsmasten und der angrenzenden Autobahn zu beachten? Kommt dabei eine zusätzliche und nicht tragbare Lärmbelästigung für Anwohner zu Stande? Eine Wohnbebauung hält die SPD für schwierig, da die Grundstücke auf der rund 25.000 Quadtratmeter großen Fläche direkt an der Autobahn nicht attraktiv sind und vermutlich niedrige Erträge erzielen. Die HVG soll dieses Areal nicht unnötig verscherbeln, so Peter Arnusch und Horst Eschenbach von der Bezirksvertretung.
Die SPD Hohenlimburg möchte die Bürgerinnen und Bürger mit in die Diskussion einbinden. Es wird nach den Herbstferien eine Stadtteilkonferenz zu diesem Thema geben, versichert der Ortsvereinsvorsitzende. Befragt werden sollen auch die Vereine und die Schulen. Thomas Michel: Durch den Ganztagesbetrieb, der verstärkt kommen wird, wird der Schulsport eine höhere Bedeutung bekommen. Auf Grund der Nähe zu den Schulen wäre das Kirchenberg-Areal optimal geeignet, den Schüler diese Möglichkeiten zur Bewegung zu bieten.